Franziska Strohmayr (Violine, Konzept) gemeinsam mit wechselnden Organisten (je nach Aufführungsort)
Für dieses Programm habe ich bewusst lauter Ostinatoformen gewählt. Ich möchte damit zeigen, dass Beharrlichkeit kein negativ besetzter Begriff sein muss, dass Gleichbleibendes nicht Eintönigkeit bedeutet und die Instrumente Violine und Orgel – wenn sie auch auf den ersten Blick sehr unterschiedlich wirken – ausgezeichnet harmonieren.
Hartnäckigkeit, Standhaftigkeit oder Beharrlichkeit sind wesentliche Eigenschaften und Wege zum Erfolg – und nicht zuletzt Grundlage, um über einem gleichmäßigen Fundament vielfältige kreative Ideen entwickeln zu können.
Unter dem musikalischen Begriff Ostinato – abgeleitet vom lateinischen obstinatus (hartnäckig, eigensinnig) – versteht man die konstante Wiederkehr eines gleichbleibenden Musters, eine sich stetig wiederholende musikalische Figur, sei es eine Melodie, ein bestimmter Rhythmus oder ein anderes musikalisches Element.
In den berühmten Ostinatoformen der Barockzeit, Chaconne und Passacaglia, wird am Anfang eine Bassfigur vorgestellt, die nur wenige, meistens acht Takte, lang ist. Dieser sogenannte basso ostinato wird das ganze Stück hindurch wiederholt und bietet aufgrund seiner Gleichmäßigkeit auch den Zuhörerinnen und Zuhörern so etwas wie Sicherheit und Verlässlichkeit. Man befindet sich quasi in einem Strudel der Wiederholungen, kann sich dem Sog hingeben und dennoch auch auf die Oberstimmen konzentrieren, in denen große Spielräume für musikalische Gestaltung und Improvisationen gegeben sind.
Violine und Orgel ergänzen einander wunderbar, kommen jedoch in diesem Programm auch solistisch zum Einsatz, um so dem Publikum ein möglichst großes Spektrum an Klangvielfalt bieten zu können.